FAQ-L.4: Kann der monetäre Verlust sowie die Größe einer Druckluft-Leckage bestimmt werden?
Dichtheitsangaben in Form von Leckageverlusten dienen der Orientierung, da sie von vielen Faktoren beeinflusst werden. Bei der Ultraschallprüfung hängt die akustische Abstrahlung in starkem Maße von der Leckgröße, Leckform, Oberflächenbeschaffenheit des Materials, Druckdifferenz, Ausströmgeschwindigkeit und Ausströmprofil sowie der Temperatur ab. Eine wichtige Rolle spielen ebenfalls die Messentfernung und der Messwinkel. Durch die Vielzahl der Faktoren entsteht eine Komplexität, die durch einfache Analysen nur schwer abgebildet werden kann.
Traditionelle, schmalbandige Gerätetechnik um 40 kHz ist für die Lokalisierung von Druckluft-Leckagen sehr gut geeignet. Allerdings ist die Aussagekraft des Schalldruckpegels in diesem engen Frequenzausschnitt bezüglich der Bestimmung der Verlustmenge (Quantifizierung) zu hinterfragen, da das Frequenzmaximum (Amplitude) des Ultraschall-Signals stochastisch in einem breiten Frequenzbereich auftritt. Daher sollte der Verlust einer Leckage in einem größeren Frequenzbereich bewertet werden, als praktikabel hat sich der Bereich von 20 bis 100 kHz erwiesen. Breitbandig ausgelegte, digitale Prüftechnik kann diese zusätzlichen Informationen auswerten und eine Leckage u.a. auf Basis ihrer Frequenzcharakteristik (integraler Schalldruckpegel) beurteilen.
Die Ermittlung des Volumenstromverlusts in l/min am einzelnen Leck bleibt jedoch durch die eingangs genannten Beeinflussungsfaktoren statistischen Schwankungen unterworfen. Nur durch die Möglichkeit der statistischen Analyse an vielen Lecks werden die Aussagen der Messungen hinreichend genau und zuverlässig. Daher wird empfohlen, eine monetäre Abschätzung von Leckageverlusten immer für den ermittelten Gesamtverlust von mehreren Leckagen durchzuführen. Ein Beispiel für einen Leckagerechner finden Sie hier.
Aus den gleichen Gründen – und im Besonderen dadurch, dass Leckagen in der Realität diverse Formen aufweisen – ist die mathematische Herleitung einer kreisrunden Leckgröße aus ermittelten Leckageverlusten in l/min bedingt aussagekräftig. Zum grundlegenden Verständnis und zur Orientierung sollen hier dennoch einige Lochgrößen mit abgeschätzten Leckageverlusten dargestellt werden (Basis: Leckageverlust-Berechnung der Firma Postberg+Co. GmbH).
Lochgröße | Leckageverlust bei 6 bar (l/min)* | Leckageverlust bei 6 bar (m³/Jahr)** | Monetärer Verlust (€/Jahr)** |
1 | 62 | 32.587 | 512 |
2 | 247 | 129.823 | 2.038 |
3 | 557 | 292.759 | 4.596 |
0,5 | 15 | 7.884 | 124 |
1,5 | 139 | 73.058 | 1.147 |
* gerundete Werte ** für 70 kW Kompressor; Netto-Strompreis 0,14 EUR/kWh; Gesamtkosten 1,57 Cent/m³; Produktive Arbeitsstunden 8760 h/a
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